A mix between dokumentation and art

Helgoland 2019

Das Wasser ist tief, die Luft ist rein, man muss mal auf Helgoland gewesen sein.

Die Überfahrt.

Man sollte die Tipps und Anweisungen des Personals ernst nehmen, auch wenn sie manchmal nicht ganz klar sind.
„Halten sie sich und das Geschirr fest, es könnte beim Verlassen des Hafens seitliche Bewegungen geben“.

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Keine 30 Sekunden später hielt ich den Kaffeebecher fest. Und den Löffel, die Schale mit Milch, den Zucker und mich selbst. Beim Blick aus dem linken Fenster sah ich nur Wasser. Und zwar direkt unter dem Fenster. Fast, wie ein Blick in's Aquarium. Dann klirrte es, weil offensichtlich Geschirr von einem Tisch fiel, anschliessend rumpelte es, weil jemand vom Stuhl gekippt ist.
Wie wird das noch genannt? „Es könnte seitliche Bewegungen geben“. Ich nenne das „astreine Steilkurve“.
Das war übrigens die eher harmlose Rückfahrt. Wir kannten die Gefahren und setzten uns achtern so mittig, wie es noch möglich war, wenn 45 Minuten vor der Abfahrt schon 50 Leute vor dem Schiff stehen. Bei der Hinfahrt sassen wir vorne im Bug. Dort waren Plätze frei. Heute wissen wir, warum. Und wenn der besagte Bug auf offener See ein paar mal so richtig eingetaucht ist, dann ist das Schicksal besiegelt. Ich habe die Stunde auf offener See, regungslos und mit Schweissanfällen, knapp überlebt. Viele andere litten noch viel mehr, ein paar sonderbare Leute schliefen sanft.
Also lieber früh kommen, schnell ins Schiff gehen und achtern in der Mitte Platz nehmen.
Oder noch besser: Reservieren! Ich sah einige Reservierungsschilder, es muss also möglich sein.
Zumindest bei Classen Eils auf der Helgoland.

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Der Aufenthalt

Die Insel ist klein. Sehr klein. Dennoch ist es kein Problem dort mehrere Tage zu verbringen.
Ein Tagesbesuch ist eindeutig zu wenig. Sogar 2 Nächte empfanden wir als zu kurz.
Man kann dort mehr unternehmen, als man denkt.

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Schon unser Museumsbesuch hat mehrere Stunden gedauert.



Eine Bootstour um die Insel ist zum Fotografieren interessant. Die zweite Insel, genannt Düne haben wir leider auch nicht besucht. Und, wenn man es mag, gibt es eine Bunkerbesichtigung. Und ein beheiztes Freibad.



Natürlich ist es kaum möglich ungefragt den Fussballplatz zu benutzen, aber es hat einen.
Und bei dem Wind sind Bananenflanken kein Problem. Zu berechnen wo die Flanken ankommen, ist die Kunst. 



Es ist also viel zu tun. Auch, wenn man kein Ornithologe*in ist.
Für die sind die ca 240 Vogelarten, besonders im Frühling interessant.
Ich habe Basstölpel fotografiert. Ganz grosser Sport.
Die Vögel stehen quasi in der Luft und tarieren mit leichten Bewegungen den Luftstrom aus.
Im Gegensatz zu den Menschen. Die tarieren durch Fussschritte. Meistens mehrere davon. Klar, dass es kaum möglich ist, die Vögel im Fokus zu behalten. Es sind Konzentration und Körperspannung nötig, um dem Wind einigermassen standzuhalten. Und, was nützt ein Stativ, wenn es nicht möglich ist, gerade zu stehen?

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Die Flagge



Plattdeutsch: "Grön is dat Land, rot is de Kant, witt is de Sand, dat sünd de Farven vun't hillige Land."

Helgoland gehört zwar zu Schleswig-Holstein, deren Flagge blau/weiss/rot ist, aber man hat ja seinen Stolz.
Und Helgoland gehört weder zum Zollgebiet der EU noch zum deutschen Verbrauchsteuergebiet.
Das ist das Heilige ;)