A mix between dokumentation and art

Longyearbyen auf Spitzbergen

Wir schreiben das Jahr 2008.
Die Stadt Longyearbyen, auf der Insel Spitzbergen, im Archipel Svalbard. 
Das riecht nach Abenteuer.


Karge Wildnis, Packeis, Eisbären, Trapperleben und Kohlebergbau unter härtesten Bedingungen.






Wie können Menschen freiwillig an einem solchen Ort leben? Sicher, es gibt auch »die andere Seite« wie Forschung (Spitzbergen gilt als grösstes Labor der Welt für Arktisforschung), Tourismus und Einzug der modernen Technik im Bergbau, der heute nur noch zum Eigenbedarf betrieben wird. Die Frage bleibt aber im Raum und unser Aufenthalt dort hat sie nicht gelöst. Jedenfalls sind die Spuren der verwegenen Vergangenheit Longyearbyens nicht verschwunden, im Gegenteil, sie dürfen nicht verwischt werden. Kein Gegenstand der Vergangenheit darf mitgenommen werden. Kein Knochen, kein Eisen, kein Holz. Alles soll bleiben, wie es ist und an den Verfall früherer Tage erinnern. So ist die gesamte Insel Spitzbergen ein Naturdenkmal und Mahnmal zugleich. Die stummen Zeugen der Vergangenheit sind allgegenwärtig. Doch manchmal huscht ein leichtes Grinsen durch mein Gesicht, denn hier und da habe ich das Gefühl, dass es weniger verboten ist, etwas Schrott dazuzulegen. Die unübersehbaren Spuren des alten Bergwerkbetriebes schockierte mich anfangs etwas, aber nachdem wir Barentsburg besucht hatten, fing ich an die guten Seiten Longyearbyens zu sehen. Doch das ist ein anderes Thema. Was die guten Seiten an Longyaerbyen sind? Vielleicht die Funkmusik im Bus, die scheinbar in Skandinavien Mode ist, denn ich hörte die Art Sound anschliessend im ganzen Norden. Vielleicht auch die gemütlich aussehenden bunten Häuser.



Der ausgezeichnete Sitzkomfort in den Lokalitäten hat es mir jedenfalls besonders angetan. In jeder Baiz waren absolut bequeme Sitzmöglichkeiten. Es sieht so aus, als sollte es auch in einer der nördlichsten Regionen der Welt an nichts fehlen. Weder an einer Einkaufsstrasse,



noch an Freizeitmöglichkeiten für Kids und Jugendliche,



Und Erwachsene. Ride on!



Doch es gibt Verbote, die ins tägliche Leben eingreifen. So schafften wir es nicht, uns Alkohol zu kaufen, denn der Supermarkt war zwar am Sonntag geöffnet, aber es ist sonntags nicht erlaubt Alkohol zu verkaufen. Montags ist es erlaubt. Theoretisch. Im Shop waren die Rollläden aber halb heruntergelassen und kein Verkaufspersonal anwesend, so das auch unser zweiter Versuch fehlschlug. Wir mussten also auf die astronomisch teure Minibar zurückgreifen. Der Hardalk ist übrigens auf eine Flasche in zwei Wochen rationalisiert, was wieder die obige Frage aufwirft.
Wie können Menschen....
Scheinbar haben karge Wildnis und finstere Wintermonate die Eigenschaft an den Nerven zu zerren. Doch damit nicht genug, es gibt weitere Einschränkungen der Freiheit.





Finanzielle Gründe scheinen nicht ausschlaggebend zu sein. Zwar ist die Steuer gering weil Norwegen keine Einkünfte aus dem Archipel Svalbard beziehen darf, aber da »das Land selbst nix hergibt«, sind die importierten Lebensmittel aufgrund der hohen Transportkosten entsprechend teuer. Womit der Steuervorteil teilweise kompensiert wird. Es scheinen im Wesentlichen die Faktoren Bildung, bzw. Forschung und Tourismus eine entscheidende Rolle zu spielen, warum es sich in Longyearbyen leben lässt. Was den Tourismus, bzw die Natur betrifft, kann ich die Gründe nachvollziehen, schliesslich war ich begeistert davon. Ich weiss, warum Barents die Inselgruppe Spitsbergen nannte, aber wir sahen nix von spitzen Bergen. Für die Schweizerin Kathi ist nicht einmal das Wort Berg zutreffend, denn ein Berg ist hoch und hat Gipfel.





Es ist nicht so, dass alles "abrasiert" wäre, aber spitze Berge?



Ich persönlich finde das schräge Licht einfach unschlagbar. 
Seht euch den Schatten an!



Ich genoss die Farben des Nordlandes in vollen Zügen. 
Sie werden für mich immer zum besten gehören, was es auf der Welt gibt. 
Zum Schluss noch ein paar Impressionen.