Ich bin in Bremen aufgewachsen. Dort grüsst man sich mit „Moin“.
Die Nordfriesen in Schleswig Holstein sagen „Moin Moin“.
Das sind Plappermäuler.
Und wer mit Dark Blome auf Amrum Wattwandern war, wird mir zustimmen.
Er selbst übrigens auch. Der Mann redet stundenlang ohne Punkt und Komma.
Fundiert, interessant und unterhaltsam, wie ich zugeben muss.
Viele Nordfriesen nutzen dabei die Gelegenheit, „den Tarif durchzugeben“, damit man gleich weiss, was man zu tun und zu lassen hat. Das ist nicht böse gemeint und eigentlich ganz lustig, aber, wenn man in einem Hotel die Summe X auf den Tisch legt und anschliessend mit der Hausordnung vollgebrabbelt wird, dann nervt das.
Aber die geforderte „preussische Disziplin“ an sich hat durchaus Komik.
Es war auf Helgoland so, wie auf Amrum. Preussischer Drill beim Bäcker. Wer nicht unverzüglich und klar formuliert seine Bestellung ansagt, wird mindestens vorwurfsvoll darauf hingewiesen, nicht allein, sondern am Anfang einer Schlange zu stehen. Es ist keine Zeit und alle anderen warten! Kleingeld muss vernünftig portioniert und abgezählt sein. Krämerei wird mit sofortiger Häme bestraft. Für jedes Kind eine eigene Tüte? Gibt’s nicht! Verwöhnte Gören. Wenn man also die Kinder morgens zum Bäcker schickt, dann werden die gleich eingenordet. Keine „Extrawürste“, Disziplin.
„Rüm hart, klaar Kimig.“
Grosses Herz, klarer Horizont.
Wehe, das klappt beim Bäcker nicht!
Mir gefällt „der Wilde Westen“.
Wind und Wasser sind rauh. Nordsee ist Mordsee. Selbst wenn das Wasser weg ist. Wer beim Wattwandern vom zurückkehrenden Wasser überrascht wird, ist schlicht am Arsch. Im Winter sowieso. Kaltes Wasser ist ein Killer.