A mix between dokumentation and art

Via Ferrata de Plan-Praz

Begehung: 21.09.2008
Gebiet: Schweiz/Waadt/Waadtländer Alpen
Anfahrt: SBB und Zahnradbahn bis Leysin-Feydey
Ausgangspunkt: Leysin-Feydey
Gehzeiten: Bhf Leysin-Feydey bis Einstieg 15 Min
Hotel "Au Bel Air" bis Einstieg 20 Min
Anforderung: KS5-0 (sehr schwieriges Klettern)
                nicht alpin
Höhen: Klettersteig 30 m
Länge des Steigs 320 m
Verhältnisse: Viele Überhänge, Armkraft ist gefordert.
Abenteuerliche Seil Übergänge und Hängebrücken, sowie Leitern.
Ein “Notausgang” im ersten Drittel.
Kindgerecht? bedingt, der 10 jährige Miro schaffte es
Unterkunft: Hotels in Leysin.
Wir waren im Hotel "Au Bel Air"
Tel: 041/24 494 1339
http://www.aubelair.ch/

Der Weg zum Klettersteig

Die Anfahrt zum Steig ist die gleiche wie bei der Via Ferrata de la Tour d`Ài, mit dem Unterschied, dass dieser Klettersteig vom Weg zur Seilbahn abzweigt. Der Weg ist mit einem ähnlichen Wegweiser wie unten zu sehen kenntlich gemacht und deshalb leicht zu finden. Von der Abzweigung aus führt der Weg noch ca. 10 Min durch den Wald, dann sieht man das Schild am Einstieg.

                               

Der Weg im Klettersteig

Ich finde diesen Klettersteig zwar einfach genial, aber das hat nur wenig zu sagen, denn ich vermute, dass seine Bauart die Meinungen spaltet.
Diese Ferrata wird KletterInnen eher begeistern als BergsteigerInnen, denn sie verläuft zum Grossteil seitlich und ist meist überhängend. Dafür kann fast immer von unten zugeschaut werden. Das gefällt natürlich den Angehörigen, die sich das „Elend“ ansehen können.
Zwar „verirrten“ sich auch ein paar Spaziergänger*Innen dort hin, aber mich persönlich stört das herzlich wenig. Auch diese Auffassung wird sicher nicht von allen geteilt. Jedenfalls geht es sofort zur Sache, damit alle wissen, was ihnen blüht. Das ist gut so, denn die erste von zwei Ausstiegsmöglichkeiten ist nicht weit weg und so kommt der schwierigste Teil zuerst und man weiss gleich, dass man es mit einem Klettersteig „der Marke KS5-0 zu tun hat.


Die Überhänge kosten Kraft, wenn auch weniger beim Klettern als beim Umhängen der Karabiner. Im Kletterführer steht zwar, dass beste körperliche Kondition vorausgesetzt wird, aber da man sich ja am Klettersteigset in die Wand hängen und ausruhen. Da die Ferrata zwei Ausstiegshilfen, also Notausgänge bietet, sollte man das nicht allzu eng sehen. Klar, wenn man die Route „durchhuschen“ will, braucht es Kraftkondition, keine Frage.

Und so hatten die „BergsteigerInnen“ unter uns nach dem ersten Stück die Nase voll und beschränkten sich darauf uns zuzusehen. Ich kann das sehr gut nachvollziehen, denn bei mir verhält es sich ja genau umgekehrt. Ich bin zwar der Typ mit „fetter Hallen-Arm-Power“, aber bei der leichtesten Gletschertour, schaffe ich es kaum noch, einen Fuss vor den anderen zu stellen. Und es ist ja auch wirklich unangenehm, wenn die Kräfte beim Umklicken aus dem Arm fliessen, weil es so ungewohnt ist.

Was mich an dieser Ferrata noch begeistert, ist die Vielfältigkeit. Es geht z.B. über Balken, eine Hängerücke und Drahtseile.

Es gibt auch andere Leitern. Als ich die erste sah, mochte ich es nicht recht glauben. Ich sah nicht die tatsächliche Funktion und musste überlegen. Die Leitern werden von innen bestiegen. Mal von unten nach oben, mal von oben nach unten. So können alle die, „noch genug Dampf im Kessel haben“, die Leitern überhängend klettern.
Leysin.
Das war ein lohnendes Wochenende mit zwei wirklich tollen Klettersteigen.