A mix between dokumentation and art

Zwei Museen in Dublin

Ohne Geschichte geht es nicht.
Und Geschichte geht nicht ohne Museen.
In Dublin waren wir in zwei Museen, die kaum gegensätzlicher sein könnten.
Vor dem naturhistorischen Museum steht zum Empfang eine Statue von
Thomas Heazle Park, einem irischen Doktor, Entdecker, und Naturwissenschaftler.
Was der eigentliche Sinn seiner Unternehmungen war, ist unschwer zu sehen.



Im Inneren des Museums geht es munter in diesem Stil weiter.
Ich kam mir vor, als wäre ich bei Graf Vlad dem Pfähler in Transsilvanien gelandet.
Mir persönlich wären Fotografien lieber.
Alles würde lebendiger aussehen und gleichzeitig würden keine verstaubten Köpfe und Kadaver den Saal vollstapeln und für eine Atmosphäre sorgen, die einem die Kehle zuschnürt. Das naturhistorische Museum kann also ungeniert aus der Urlaubsplanung gestrichen werden.



Das historische Museum ist der krasse Gegensatz.
Die Architektur begeistert, und die Ausstellungen sind eindrucksvoll.
Das historische Museum ist schon fast Pflicht, und man kann dort locker einen kompletten Tag verbringen.
Hier wird, unter anderem, die Schlacht von Clontarf aufgearbeitet.
Angeblich hat hier, in einem heutigen Stadtteil Dublins, König Brian Borus 1014 die Wikinger von der Insel verjagt.
Das ist der Heilige Gral der irischen Geschichte
Gleich am Anfang der Ausstellung wird darauf hingewiesen, dass sich eigentlich nichts davon beweisen lässt.
Das hat allerdings niemanden davon abgehalten, diese Schlacht so zu vermarkten, wie es gerade zu den politischen Zielen passte.
So viel zur allgemeinen Geschichtsschreibung.
Und das ist der Unterschied zwischen diesen Museen.
Eines ist kritisch und aufklärerisch, das Andere nicht.