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Braunwalder Klettersteige

Begehung: 15.09.2007
Gebiet: Schweiz/Glarus/Glarner Alpen
Anfahrt: SBB bis Braunwald,
Sessellift bis Gumen 1900 m,
Ausgangspunkt: Gumen
Gehzeiten: Steig A: Leiteregg:
-zum Einstieg Leiteregg: 30 Min,
-Steig 30 Min,
Abstieg zum Gumen 1:15 h
Steig A,B,C:
über Leiteregg (A)
vorderen Eggstock plus Grat (B)
hinteren Eggstock (C)
-gesamte Tourenzeit incl. Mittagsschlaf 6 h
Steig A,B:
- wurde von den Kindern begangen, ungefähre Zeit ca 4,5 h
Anforderungen:
A) KS3-B
B) KS4-B Klettern schwierig Bergwanderniveau für Höhe
C) KS5-C Klettern sehr schwierig Bergtourniveau für Höhe

Höhen: Einstieg Leiteregg: 2120 m
Gipfel Leiteregg: 2310 m
Gipfel vorderer Eggstock: 2449 m
Grat mittlerer Eggstock: 2420 m
Gipfel hinterer Eggstock: 2446 m
Verhältnisse:
Vorsicht Steinflug, unbedingt Helm tragen!!
Schutzhütte auf dem Grat des mittleren Eggstock.
Leider ist teilweise so viel Eisen in der Wand, dass es nicht möglich ist nur am Fels zu klettern.
Kindgerecht? A und B ja, C nein
Unterkunft: Berggasthaus Gumen 041/55 643 13 24
http://www.gumen.ch/

In den Glarner Alpen befindet sich eine gut durchdachte Verkettung von Ferratas, die für jeden etwas bietet, auch für nicht ausgebildete Personen. Die Steige führen über 4 Gipfel und befinden sich immer auf dem Grat.

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Gute Aussicht ist somit garantiert. Die Routen sind aneinandergereiht und bieten für nicht geübte zwei Ausstiege in deren Verlauf. Wir starteten zwar in dickem Nebel, aber der Wetterbericht sagte kein Unheil voraus. Der Weg zum Einstieg vom Berggasthaus Gumen aus, dauerte ungefähr eine halbe Stunde. Hinter dem Zwielicht des Nebels wirkte die Felswand zwar sehr bedrohlich, aber davon liessen wir uns nicht einschüchtern, schliesslich kannten wir die Fakten und wussten, dass keine wirkliche Gefahr droht. Ohne Helm wird es dort oben gefährlich, denn es lösen sich oft Steine. Das soll aber den Genuss nicht weiter trüben, die Steinschläge sind ja nun nichts Neues. Also geniessen wir die teils furchteinflössenden Tiefblicke des Steigs, der trotzdem im ersten Teil relativ einfach und gut für Kinder geeignet ist. Jedenfalls war der 9-jährige Miro wieder voll dabei und amüsierte sich köstlich bei der Tour.
Nach ca. 30 Minuten hatten wir den Grat erklommen und befanden uns auf dem Gipfel. Der Leiteregg mit 170m Höhendifferenz war begangen und uns erwartete auf dem Aussichtspunkt ein kleines Feld mit Edelweiss. Das war zwar auch für die Kinder eine zu kleine Dosis Klettern, aber der Tag neigte sich dem Ende und diente ohnehin nur zum „warm werden“. Am Sonntag sollte es dann richtig losgehen. Kurzum, es ging an den Abstieg im Nebel.
Der nächste Tag begann schon mit Kaiserwetter. Der Leiteregg lag bereits hinter uns und wir machten uns, ohne zu zögern, an den zweiten Klettersteig. Er verläuft über den vorderen und mittleren Eggstock und gilt als mittelschwer. Die Höhendifferenz vom Leiteregg zum vorderen Eggstock beträgt dabei ca. 140 Meter. Von dort es geht es va. 600m den Grat entlang, dann ist die Schutzhütte auf dem Mittleren Eggstock (2420m) erreicht. Klingt leicht, ist es im Prinzip auch, aber die Ausblicke können hier schon einschüchtern. Bei der Schutzhütte teilte sich die Gruppe auf, denn die Wand zum Hinteren Eggstock gilt als schwierig und wir wollten ja lässig klettern und niemandem zu viel zumuten. So ging ein Teil von uns die letzte Wand an, während sich der andere an den Abstieg machte. Der letzte Abschnitt ist nicht leicht, soviel vorweg. Sie ist eine Zeit lang leicht überhängend, was Kraft kostet und etwas am den Nerven zerren kann. Mir gefällt der letzte Zug am Überhang, denn dort gibt es nicht wirklich etwas zum Greifen. Nix mit fetter Eisenstange, die Hand wird platt auf den Fels geknallt und man hält sich über die Reibung. Das reicht zwar völlig, aber das wissen ja die Nerven nicht.
Danach geht alles ganz schnell und der Gipfel ist erreicht.
Den Abstieg absolvierten wir dann in gewohnter Manier, nämlich im Dauerlauf. Und siehe da, wir waren schneller als der zweite Teil unserer Gruppe. Der Abstieg vom Mittleren Eggstock war wohl so nervig, dass die Kinder vor Unlust streikten. Das ist bitter. Doch eine halbe Stunde später war es für alle geschafft. Wir absolvierten die komplette Route inclusive Nickerchen bei der Schutzhütte in ca. 6h. Der Weg ins Glarus lohnt sich, hier ist alles vom Feinsten, die Hütte am Gumen eingeschlossen. Der Blick zurück stimmt zufrieden.

Weniger…

02-Klettersteige Braunwald