A mix between dokumentation and art

Tag 01 - Landmannalaugar – Hrafntinussker

Nicht nur die Küche, sondern auch das Wetter Islands bietet das volle Programm. Täglich alle Wetterlagen, und das zu nahezu jeder Jahreszeit. Wir hatten Glück, denn es schneite nie. Im Gegenteil, am ersten Tag unseres Trecks ab Landmannalaugar, war Kaiserwetter. 
Island blufft. Die einmaligen geologischen Formen und Farben sollten darüber hinwegtäuschen, dass es sich bei Island um ein karges, unwirtliches Land handelt. Im Inland ist Trinkwasser rar, und die fruchtbaren Küstenstreifen werden immer mehr von den Geröllfeldern der Gletscher überzogen, weil die Gletscherflüsse ihre Sedimente ablagern. Was vor 300 Jahren noch bestes Weideland war ist heute nur noch eine Schotterebene, genannt Sandur.
Wir hatten Wasser im Rucksack und gutes Wetter. Also kümmerten uns vergangene Gletscherläufe und Vulkanausbrüche, durch deren erkalteten Lavaspeichel wir nun liefen, überhaupt nicht. Nach ein paar Stunden liessen wir die Tagesausflügler*Innen hinter uns und waren relativ allein. Relativ, denn Landmannalaugar bietet sich für Wochenendausflüge an. Kein Wunder, denn der Weg hat viel zu bieten.



Jetzt hatten wir Ruhe und genossen die Landschaft. Hügel um Hügel, von Geysir zu Geysir. Das Wetter war eine einzige Pracht, die Farben der Hügel hypnotisierten uns förmlich.
Auf der Zielgeraden nach Hrafntistussker verschlechtere sich das Wetter. Ein kühler Wind kam auf und leichter Regen setzte ein. Die Hütte steht auf ca. 1000 Meter voll im Wind und die Temperatur dort kann ich ruhigen Gewissens als Arschkalt bezeichnen. Es war so windig, dass die Zelte auf dem angrenzenden Zeltplatz mit Steinwällen geschützt werden mussten. Dauerhaft wohlgemerkt, denn das Wetter scheint hier oben bei der Hrafntinnusker-Hütte meistens feucht und stürmisch zu sein. 



Übrigens, das ist nicht die Hütte, sondern das Klo.

Impressionen vom Weg