A mix between dokumentation and art

Tag_03-Alvtavatn–Emstrur zur Botnar-Huette

Der nächste Tag sollte der Tag des Wassers und des Sandes werden. Wasser von unten, Wasser von oben und Sand soweit das Auge reicht. Er begann am Morgen mit Wasser von oben. Erst weniger, dann mehr, dann noch mehr, dann mit viel, viel Wind. Super! Abenteuer pur! Doch erst einmal zum Anfang des psychisch anstrengenden Tages. Zuerst mussten wir im strömenden Regen mehrere Bäche und Flüsse furten. Ich testete einige Varianten und fand für mich die Lösung auf dem Foto. Plastiktüten! Sie sind relativ haltbar (2-3-mal), leicht, kostengünstig und vielseitig zu verwenden.
Ganz wichtig! Die Stulpen müssen unter der Regenhose getragen werden!
Also: erst die Stulpen, darüber die Regenhose, die Plastiktüten über die Wanderschuhe ziehen, mit Spannriemen fixieren und dann „Hackengas“ geben!





Ich bin zwar inzwischen auf diese Schaumstoffschuhe gestossen, die nehmen mir aber zu viel Rucksackvolumen in Anspruch. Ausserdem müssen die Füsse nach jeder Flussquerung sorgfältig gereinigt werden, damit keine Sandkörner am Fuss haften und später Blasen verursachen. Und das kostet viel Zeit.
Wir hatten viel Wasser von oben, weil der Regen einfach nicht aufhören wollte und viel Wasser von unten, weil wir die Flüsse queren mussten. Nach dem letzten Fluss standen wir vor einer Aschewüste. Der Weg zur Botnaà-Hütte führt dort durch. Eine gefühlt endlose Wüste mit viel Regen und einem ständigen starken Wind.





Doch irgendwann, nach dem „gefühlt hundertsten letzten Hügel“, steht man auf dem letzten Hügel und sieht nach Stunden endlich etwas Grünes. Grün und rote Dächer. Wunderbare rote Dächer von wunderbaren Hütten. Und als wäre das nicht paradiesisch genug, hatten die ersten angekommenen Trekker*Innen heisses Wasser für alle gemacht.



 Es wurde ein netter Abend mit vielen interessanten Gesprächen. Alle Personen, die es bis zu dieser Hütte geschafft hatten, fühlten sich jetzt ein klein wenig miteinander verbunden. Hier erfuhr ich, wie schwer es für die Anderen war, sich meine gekochten Speisen ansehen zu müssen. Pflaumen im Speckmantel zur Vorspeise, feiner Whisky, gute Hauptmahlzeiten. Morgens Rührei mit Speck oder Pfannkuchen. Wenn ich kochte, duftete es immer fein in der Hütte, während ein Mitwanderer nur Teigwaren mit Bratensosse ass. Und das jeden Tag! Dafür wog sein Gepäck nur 13 kg. Und ich schleppte zu diesem Zeitpunkt immer noch knappe 30 kg.